Die Transliteration

Was heißt Transliteration?

Den jetzt an dieser Stelle durch mich nun richtig verwendeten Fachbegriff der Transliteration möchte ich zur vorherigen Überschrift Transkription abgrenzend zueinander darstellen.

Die Transkription wird als lautgetreue Übertragung eines Textes/Wortes in eine (auch inter-)national bekannte Lautschrift definiert.
So, wie es beispielsweise in den Duden, Rechtschreib- und Fremdwörterbüchern für die in Klammern gesetzte Aussprachehilfe des betreffenden Wortes Anwendung findet;

zum Beispiel: Me/moire [..mo´a:r], das, _s, _s,
Bereits 1803 forderte der 54jährige Goethe in seinen „Regeln für die Schauspielkunst“:
„Wenn mitten in einer tragischen Rede sich ein Provincialismus eindrängt (Goethe reflektiert hier auf regionale Dialekte, d.A.) , so wird die schönste Dichtung verunstaltet und das Gehör des Zuschauers beleidigt.“
 

Unter diesem Gesichtspunkt, eine für jedermann geltende Hochsprache lernen zu können, die verbindlich für den ober-, mittel- und niederdeutschen Sprachraum gilt, entwickelte
Theodor Siebs (1862-1941) als bekanntester Germanist auf diesem Gebiet, insbesondere für die deutsche Bühnenaussprache, aber auch für die Anwendung im Schulunterricht(!) und für Ausländer, die Deutsch lernen wollen,
beginnend im Jahr 1897 ein „Orthoepie-Wörterbuch“ (Orthoepie: Lehre von der richtigen Aussprache der Wörter).
Die im Jahr 1922 bereits mehrfach überarbeitete nunmehr 13. Auflage erschien unter dem Titel: „Deutsche Bühnenaussprache – Hochsprache“. Seit 1969 liegt die 19. Auflage unter dem Titel „ Siebs – Deutsche Aussprache“Untertitel: „Reine und gemäßigte Hochlautung mit Aussprachewörterbuch“ vor.

Die über den deutschen Sprachraum hinaus entwicklte einheitliche Lautschrift durch Gustav Langenscheidt (1832-1895)und Charles Toussaint (1813-1877) für ihre Selbstlernkurse als „Sprachlernbriefe“ herausgegebenen Bücher für Französisch (1856), Englisch (1861) und später für andere Sprachen, wurde durch die Weltlautschrift IPA (International Phonetic Alphabet) mit den heute gleichermaßen gültigen Lautumschriftungszeichen ersetzt.

Als Transliteration wird die buchstabengetreue Übertragung in eine (jede) andere Schrift bezeichnet.

Genau in dieser Tätigkeit vollzieht sich meine Arbeit, indem die an mich übergebenen Schriftstücke mit deutscher Schreibschrift Buchstabe für Buchstabe (soweit es die vorliegende Schrift zuläßt) mit der damals gültigen aber auch damals schon falschen Rechtschreibung in die heute angewendete lateinische Schrift umgeschrieben werden.

Beispielhaft kann der geneigte Nutzer dieser Seite nachfolgend die Schriftkunst der Schreibmeister vergangener Jahrhunderte bewundern, die mit Federkiel und später der Spitzfeder der lauten Rede oder dem stummen Gedanken eine mit Grazie und Anmut gestaltete ewig sichtbare Form gaben.